Forensische Analyse von Cloud-Diensten über Smartphones

Herausforderungen bei Ermittlungen in der Cloud

Bei der forensischen Auswertung von Cloud-Diensten wie Gmail, Dropbox, Facebook oder X (ehemals Twitter) stoßen Ermittler regelmäßig auf technische und rechtliche Hürden. Oft sind die Zugangsdaten der Verdächtigen nicht bekannt oder absichtlich verschleiert. Dies erschwert den Zugriff auf gespeicherte Inhalte erheblich.

Selbst bei Vorliegen richterlicher Beschlüsse ist ein Zugriff problematisch, wenn sich die Daten auf Servern außerhalb des europäischen Rechtsraums befinden. Dadurch entsteht ein Spannungsfeld zwischen rechtlicher Legitimation und technischer Umsetzung.

Potenzial durch Smartphone-Daten

Smartphones dienen zunehmend als Schlüssel zu Cloud-Diensten. Die Geräte speichern nicht nur lokale Informationen, sondern auch Zugangsdaten und Tokens für Online-Konten. Damit ermöglichen sie indirekten Zugriff auf externe Inhalte, ohne dass Passwörter bekannt sein müssen.

Soziale Netzwerke, Messenger-Dienste und Cloud-Speicher werden häufig automatisch mit dem Gerät synchronisiert. Diese Verbindung kann genutzt werden, um relevante Daten für Ermittlungen zu extrahieren – auch wenn die ursprüngliche App oder der Zugang auf dem Smartphone selbst gelöscht wurde.

Rolle von Cellebrite in der forensischen Cloud-Analyse

Grenzen klassischer Datenträgeranalysen

Ein zurückgesetztes Smartphone liefert kaum verwertbare Informationen, wenn keine aktuelle Synchronisation mehr vorliegt. In solchen Fällen sind Ermittlungsbehörden auf internationale Zusammenarbeit angewiesen. Ohne offizielle Rechtshilfe bleibt der Zugang zu den Originaldaten in der Cloud meist versperrt.

Das ist besonders kritisch, wenn sich ein strafrechtlich relevanter Zeitraum genau in diese Lücke legt. Kommunikation oder Planungen über soziale Netzwerke lassen sich dann nicht mehr rekonstruieren.

Einsatz des UFED Cloud Analyzer

An dieser Stelle greift der UFED Cloud Analyzer ein. Die Softwarelösung von Cellebrite nutzt sogenannte Authentifizierungs-Tokens, die während der Extraktion mit dem Physical Analyzer ausgelesen werden können. Diese Tokens erlauben es, auf Cloud-Daten zuzugreifen, als wäre der ursprüngliche Nutzer angemeldet.

Die Software unterstützt gezielte Analysen nach definierten Kriterien wie Datum, Plattform oder Inhaltstyp. Das erleichtert die Sichtung großer Datenmengen und erlaubt eine fokussierte Auswertung, etwa nach Nachrichten, Bildern oder Nutzeraktivitäten.

Effizienter Zugang zu digitalen Beweismitteln

Selektive Datensichtung

Durch die Kombination von Physical Analyzer und UFED Cloud Analyzer erhalten Ermittler ein starkes Werkzeug zur digitalen Beweissicherung. Der Zugriff auf Inhalte sozialer Netzwerke wird vereinfacht und rechtlich abgesichert. Dabei bleibt die Auswertung selektiv und fokussiert.

Je nach Fall können einzelne Kommunikationskanäle isoliert betrachtet oder in eine chronologische Gesamtschau eingebettet werden. Das fördert nicht nur die Beweisführung, sondern auch das Verständnis komplexer Tatzusammenhänge.