SIM-Karten-Forensik

In SIM-Karten stecken oft entscheidende Hinweise. Wir analysieren Kommunikationsdaten, Rufnummern, Kontakte, Netzverläufe und gespeicherte SMS auch bei Dual-SIM oder anonymen Prepaidkarten. Unsere Analysen helfen, Identitäten zuzuordnen, Nutzungsverhalten nachzuvollziehen oder Manipulationen aufzudecken – alles unter Einhaltung der geltenden rechtlichen Vorgaben und vollständig gerichtsverwertbar dokumentiert.

 

Praxisbeispiel - Forensische Analyse von SIM-Karten zur Klärung kommunikativer Zusammenhänge in einem zivilrechtlichen Streitfall

Ein mittelständisches Unternehmen aus dem Dienstleistungssektor trat mit der Bitte an unser Institut heran, um einen möglichen Verstoß gegen eine interne Vertraulichkeitsvereinbarung zu untersuchen. Im Zentrum des Verdachts stand ein ehemaliger Mitarbeiter, der sensible Geschäftsinformationen an ein konkurrierendes Unternehmen weitergegeben haben soll. Da dieser Mitarbeiter in den letzten Wochen seiner Tätigkeit ein dienstliches Mobiltelefon mit aktiver SIM-Karte nutzte, bestand die Annahme, dass relevante Kommunikation über diese Verbindung erfolgt sein könnte.

Unser Institut übernahm die forensisch gesicherte Analyse der betreffenden SIM-Karte, nachdem das Mobiltelefon im Rahmen der ordnungsgemäßen Rückgabe durch den Mitarbeiter an die IT-Abteilung des Unternehmens ausgehändigt wurde. Die Karte wurde unter Laborbedingungen in ein spezialisiertes Lesegerät eingesetzt, um sämtliche gespeicherten Informationen verlustfrei auszulesen und auszuwerten.

Im Zuge der Analyse konnten die gespeicherten Kontakte Kurznachrichten Standortinformationen sowie Informationen zu zuletzt genutzten Netzen und Einwahldaten extrahiert werden. Besonders relevant waren dabei die auf der SIM-Karte gespeicherten Kurzmitteilungen, die trotz des Löschversuchs teilweise wiederhergestellt werden konnten. Diese Nachrichten beinhalteten Hinweise auf eine geplante Weitergabe firmeninterner Informationen sowie auf mögliche Absprachen mit einem externen Geschäftspartner.

Zudem ließen sich anhand der auf der Karte gespeicherten Netzverbindungen bestimmte Aufenthaltsorte rekonstruieren die mit bekannten Kontaktpunkten des konkurrierenden Unternehmens übereinstimmten. Auch die auf der SIM gespeicherten Anruflisten und Kurzwahlkontakte konnten mit weiteren bereits bekannten Kommunikationsmustern abgeglichen werden.

Die forensische Auswertung wurde in einem strukturierten Bericht zusammengefasst und diente dem Unternehmen als Grundlage für arbeitsrechtliche sowie zivilrechtliche Schritte. Darüber hinaus bot der Fall Anlass für eine unternehmensinterne Überprüfung der Mobilfunkrichtlinien und den zukünftigen Umgang mit dienstlichen SIM-Karten. Das Fallbeispiel zeigt wie aus einem unscheinbaren Datenträger durch gezielte forensische Methoden aussagekräftige Informationen gewonnen werden können die für die Klärung komplexer Sachverhalte von entscheidender Bedeutung sind.